Donnerstag, 23. April 2015

Baltikum 2014 - Teil 3

Nach dem Aufbruch vom Campingplatz suchten wir uns erstmal ein nettes Strassencafe um ordentlich zu frühstücken und die weitere Strecke zu planen.


mit Hackfleisch gefüllte Pfannkuchen - lecker!

tolles Wetter, aber jede Menge Viecher unterwegs

Wir planten, wieder zurück nach Lettland zu fahren und von dort nach Litauen zur "kurischen Nehrung".
Da es sehr warm und trocken war, wurden die vielen Schotterpisten zu einer sehr staubigen Angelegenheit.



Unterwegs kauften wir uns uns an einem Strassenstand frisch geräuchterten Fisch aus dem Peipussee, und machten uns nach gut 200 km auf die Suche nach einem Nachtlager.
Zuerst mussten wir allerdings die "Mutter aller miesen Baustellen" durchfahren - 10 km auf abgefräster Fahrbahn. Die tiefen Rillen "führten" die Mopeds wie auf Schienen und liefen leider nicht immer geradeaus. Aus den Rillen herauszukommen um die Fahrtrichtung zu korrigieren war extrem schwierig und anstrengend...so was braucht kein Mensch...

Unser nächstes Lager schlugen wir am Vortsjärv (See) auf, und auch hier gab´s noch mal ein kurzes Batterieproblem - dieses mal bei der Africa Twin - das sich aber über Nacht von alleine gelöst hat. Warum auch immer - am nächsten Morgen lief die Twin wieder einwandfrei...




staubtrockene Kette vom losen Schotter

Viele schöne Motorradstrecken haben wir unterwegs nicht gefunden, ein toller Abschnitt kam noch bevor wir wieder über die lettische Grenze fuhren, aber die meiste Zeit ging es relativ unspannend geradeaus.





Allerdings fanden wir teilweise seeehr merkwürdige Hinweisschilder...

völlig einsame Gegend, ohne Häuser...wo sollen Oma und Opa denn herkommen???

man beachte das dritte Symbol von links 

sehr rustikale Dörfer


...und immer weiter geradeaus...

...und geradeaus...

...und geradeaus...


In Litauen angekommen setzten wir mit der Fähre in Klaipeda auf die "kurische Nehrung" über, ein 98 km langer Landstreifen, der das kurische Haff von der Ostsee abtrennt.
An der breitesten Stelle ist die Nehrung nur 3,8 km breit und auf ihr befindet sich eine der größten Dünen Europas.
Im Jahr 2000 wurde sie zum Weltkulturerbe erklärt, und gehört ungefähr zur Hälfte zu Litauen und zur anderen Hälfte zu Russland.

Soviel zu dem, was wir im Vorfeld recherchiert hatten und weswegen wir uns das unbedingt anschauen wollten...in der Praxis läuft eine schnurgerade Strasse mitten über die Insel (man sieht nicht mal das Meer) und mündet irgendwann in ein kleines Städchen, dass komplett auf Touristen-Nepp ausgelegt ist.

Fähre zur kurischen Nehrung





auch hier...ihr ahnt es schon...immer weiter geradeaus...





an der Düne

Mittagspause

gebratener Aal - sehr lecker!

Die letzten beiden Tage verbrachten wir auf einem Campingplatz bei Karkle - zeitgleich war auch eine deutsche Oldtimer-Motorrad-Gruppe auf dem Platz, die aber abreisten bevor wir daran dachten Fotos zu machen (wir müssen unbedingt unsere Knipserei optimieren).

Rainer war noch ein bisschen alleine unterwegs, während ich mich mit Haarewaschen, Lesen und Faulenzen vergnügte.




sowas isst mein Mann ohne mich...gemein

kleines Sonnenbad

Lagerplatz in Karkle

noch mal an die Ostsee


Um wieder zur Fähre Richtung Heimat zu kommen mussten wir zurück nach Liepaja in Lettland. Auf dem Weg dahin zeigten sich die Strassen nochmal in unschöner Weise, viele Baustellen, schlechter Strassenbelag und sehr ungepflegt.




Müllberge am Strassenrand

Auch zurück ging es mit der Cargo-Fähre, mit dem Unterschied, dass dieses Mal nur ganz wenige Stellplätze im Laderaum besetzt waren - der Service war allerdings genau so mies wie auf der Hintour...




jede Menge Platz auf dem Rückweg



leckeres Feierabend-Bierchen

Tschüss Baltikum...



Fazit


Wie ihr an der Berichterstattung sicher schon gemerkt habt, hat uns diese Reise lange nicht so begeistert wie die letzten Touren durch Skandinavien.

Natürlich konnten wir in drei Wochen nur einen Ausschnitt des Baltikums "erfahren", aber davon hat uns als Motorradfahrer eher wenig wirklich gut gefallen.
Kurvige Strecken sind Mangelware, bergig oder auch nur hügelig ist es auch so gut wie gar nicht, und auch landschaftlich gibt es sehr wenige "Hingucker" (zumindest wenn man im Jahr davor in Norwegen unterwegs war).

Die Ausnahme macht Estland, dort haben uns die Strecken und die gesamte Atmosphäre wirklich gut gefallen - aber gut, unseren Spass hatten wir trotzdem und haben uns auch gut erholt.

Jetzt haben wir allerdings "Heimweh" nach Skandinavien ;-) und haben für dieses Jahr eine 3500 km lange Strecke um den bottnischen Meerbusen geplant - auf der finnischen Seite hoch in den Norden, quer durch Lappland, und runter in den Süden an der schwedischen Ostküste entlang.

Ich denke, da wird es wieder viel zu berichten geben...und ich verspreche, dass es dann auch nicht wieder so lange dauert bis der Bericht kommt ;-)